top of page

"Prinzessin auf der Erbse": Ist sie ausgesprochen empfindsam oder übertrieben empfindlich?

  • 26. Juli
  • 10 Min. Lesezeit

Predigt beim ökumenischen Gottesdienst zum Annafest am 27. Juli 2025 auf dem Marktplatz in Staufen


ree

Quelle: Shutterstock


Liebe Gäste des Annafestes, liebe Gemeinde, ich möchte Ihnen heute zunächst keinen Vers aus der Bibel vorlesen, sondern mit einem Märchen beginnen. Keine Sorge, der Bibelvers kommt später auch noch. Zunächst aber das Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“ von Hans Christian Andersen aus dem 19. Jahrhundert (1805-1875):

 

Es war einmal ein Prinz, der wollte eine Prinzessin heiraten; aber es sollte eine wirkliche Prinzessin sein. Da reiste er in der ganzen Welt herum, um eine solche zu finden, aber überall war etwas im Wege. Prinzessinnen gab es genug, aber ob es wirkliche Prinzessinnen waren, konnte er nicht herausbringen. Immer war etwas, was nicht so ganz in der Ordnung war. Da kam er denn wieder nach Hause und war ganz traurig, denn er wollte doch so gern eine wirkliche Prinzessin haben.

 

Eines Abends zog ein schreckliches Gewitter auf; es blitzte und donnerte, der Regen strömte herunter, es war ganz entsetzlich! Da klopfte es an das Tor, und der alte König ging hin, um aufzumachen. Es war eine Prinzessin, die draußen vor dem Tore stand. Aber, o Gott! wie sah die von dem Regen und dem bösen Wetter aus! Das Wasser lief ihr von den Haaren und Kleidern herunter; es lief in die Schnäbel der Schuhe hinein und an den Hacken wieder heraus. Und doch sagte sie, dass sie eine wirkliche Prinzessin sei.

 

„Ja, das werden wir schon erfahren!“ dachte die alte Königin. Aber sie sagte nichts, ging in die Schlafkammer hinein, nahm alle Betten ab und legte eine Erbse auf den Boden der Bettstelle; darauf nahm sie zwanzig Matratzen und legte sie auf die Erbse, und dann noch zwanzig Eiderdunen-Betten oben auf die Matratzen. Da musste nun die Prinzessin die ganze Nacht liegen. Am Morgen wurde sie gefragt, wie sie geschlafen habe. „O, erschrecklich schlecht!“ sagte die Prinzessin. „Ich habe meine Augen fast die ganze Nacht nicht geschlossen! Gott weiß, was da im Bette gewesen ist! Ich habe auf etwas Hartem gelegen, sodass ich ganz braun und blau über meinen ganzen Körper bin! Es ist ganz entsetzlich!“

 

Nun sahen sie ein, dass es eine wirkliche Prinzessin war, da sie durch die zwanzig Matratzen und die zwanzig Eiderdunen-Betten hindurch die Erbse verspürt hatte. So empfindlich konnte Niemand sein, als eine wirkliche Prinzessin. Da nahm der Prinz sie zur Frau, denn nun wusste er, dass er eine wirkliche Prinzessin besitze. Und die Erbse kam auf die Kunstkammer, wo sie heute noch zu sehen ist, wenn niemand sie gestohlen hat.  –

 

Eine tolle Geschichte. Ein richtig schönes Märchen. Die Frage ist allerdings: Was will Hans Christian Andersen damit sagen? Will er die Prinzessin dafür loben, dass sie so außergewöhnlich empfindsam und feinfühlig ist? Oder meint Andersen das Märchen eher ironisch: „Ihr da oben habt vielleicht Probleme: Wenn’s nur eine Erbse unter der Matratze wäre: Wir einfachen Leute haben gar keine richtigen Matratzen!“

 

Schwierige Frage: Was ist die Moral von der Geschicht‘? Kriti­siert Andersen die Empfindlichkeit der oberen Zehntausend? Oder ist die Empfindsamkeit der Prinzessin ein echtes Lob? Ich möchte diese Frage gerne an Sie weitergeben, liebe Gäste: Unterhalten Sie sich doch ein paar Minuten mit Ihren Nachbarn in der Reihe über die Botschaft des Märchens: Ist es Ihrer Meinung nach ein Lob auf die außergewöhnliche Empfind­samkeit? Oder eine Kritik an der überzogenen Empfindlichkeit? [Gespräche]

 

Wenn wir jetzt im Gesprächskreis oder im Bibelkreis wären, könnten wir uns darüber austauschen. Das geht in der großen Runde natürlich nicht. Aber ein Stimmungsbild hätte ich doch gerne: Wer von Ihnen ist der Meinung, dass das Märchen positiv zu verstehen ist: Als Lob auf die außergewöhnliche Empfindsamkeit? – Und wer ist der Meinung, dass es eher gesellschaftskritisch zu verstehen ist: Als Kritik an der überzogenen Empfindlichkeit von verwöhnten Prinzessinnen?

 

Das ist jetzt interessant: Für beide Möglichkeiten gibt es Stimmen. Mir ging es ganz ähnlich: Tatsächlich kann ich mir sehr gut vorstellen, wie eine alte Bauern-Oma dieses Märchen damals in der armen Zeit vor 150 Jahren mit rollenden Augen ihren Enkeln erzählt hat: „O, ich habe schrecklich schlecht geschlafen! Ich habe meine Augen fast die ganze Nacht nicht geschlossen! Ich habe auf etwas Hartem gelegen, sodass ich ganz braun und blau über meinen ganzen Körper bin!“ Und wie ihre Enkel in schallendes Gelächter ausgebrochen sind und über die verwöhnten Adligen gespottet haben: „Die arme Prinzessin! Was die auf ihren zwanzig Matratzen alles ertragen und aushalten muss! Wir wären froh, wir hätten überhaupt eine Matratze: Wir müssen jede Nacht auf Stroh schlafen!“

 

Ich habe das Gefühl, dass diese Interpretation des Märchens auch in unserer Zeit sehr aktuell wäre: Ich stelle mir manchmal vor, wie es wäre, wenn die Ärmsten der Armen aus dem globalen Süden unser ständiges Klagen und Jammern in Europa hören würden? Dann wären aber wir im reichen Norden die verwöhnte Prinzessin, die sich über Kleinigkeiten aufregt.

 

Man kann sich zehn Tage Urlaub im Hotel leisten, aber man regt sich künstlich darüber auf, dass beim Frühstücksbuffet im Hotel die Eier und der Orangensaft fehlen. Nun ja: Die allermeisten Menschen auf dieser Welt können sich überhaupt keinen Urlaub leisten. Oder man regt sich darüber auf, dass man im Supermarkt fünf Minuten in der Schlange vor der Kasse warten muss. In vielen armen Ländern gibt es überhaupt keine Supermärkte. Oder die Regale sind meistens leer.

 

Ich glaube, es wäre gut möglich, dieses Märchen in dieser Richtung auszulegen. Aber eigentlich kennen wir das alles zur Genüge: Wir jammern alle auf sehr hohem Niveau. Und gerade wir Deutschen sind darin Weltmeister. Viele Menschen dieser Welt würden liebend gerne mit uns tauschen. Viele wären froh, sie hätten bloß unsere Probleme!

 

ree

Damit will ich Sie heute aber nicht langweilen, weil man es schon hundert Mal gehört hat. Vielmehr möchte ich vor allem die positive Botschaft dieses Märchens hervorheben: Das Lob auf die außergewöhnliche Feinfühligkeit und Empfindsamkeit der Prinzessin. Und ich würde Ihnen dabei gerne die Frage stellen, ob Sie – im übertragenen Sinn natürlich – den „Erbsen-Test“ der Feinfühligkeit bestehen würden?

 

Empathie und Mitgefühl ist in der Bibel nämlich eines der zen­tralen Themen: Im ersten Petrusbrief heißt es über das Zusam­menleben in der Gemeinde: „Habt Mitgefühl füreinander! Liebt euch gegenseitig als Brüder und Schwestern! Seid gütig und zuvorkommend!“ (1. Petrus 3, 8 Gute Nachricht) Das gleiche Thema haben wir in der Lesung aus dem Kolosser­brief gehört: Erneut geht es um das Zusammenleben in einer Gemeinschaft: „Ihr seid von Gott auserwählt und seine gelieb­ten Kinder, die zu ihm gehören. Darum soll jetzt herzliches Mitgefühl euer Leben bestimmen, ebenso wie Güte, Beschei­denheit, Nachsicht und Geduld“. (Kolosser 3, 12 Hoffnung für alle)

 

In beiden Versen wird das Mitgefühl an erster Stelle genannt: Der Blick für die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen. Und zugleich die Fähigkeit, mit den Leidenden mitzufühlen. Es geht also um einen doppelten Schritt: Wir sollen sensibel und empfindsam sein für die Nöte unserer Mitmenschen. Zugleich sollen wir dann auch bereit sein, das alles an uns herankommen zu lassen: „Darum soll jetzt herzliches Mitgefühl euer Leben bestimmen“.

 

Beim ersten Schritt – bei der Sensibilität – sind beispielsweise die kleinen Käfer ausgesprochene Meister: Fast alle Insekten haben zwei Fühler. Oder Antennen, wie die Biologen sagen. Diese Antennen sind oft mit Tausenden Sinneszellen ausge­stattet. Es ist neben dem Auge ihr wichtigstes Sinnesorgan. Bienen können mit ihren Fühlern zum Beispiel riechen. Aber nicht nur das: Sie können mit ihren Fühlern auch die Luftfeuch­tigkeit bestimmen oder die Temperatur. Sie können damit sogar den Kohlenstoffdioxidgehalt der Luft bestimmen.

 

ree

Moschuskäfer; Quelle: Pixabay


Insekten sind Meister der Sensibilität. Ich habe mich gefragt: Wie ist es um unsere Empfindsamkeit bestellt? Wie empfind­sam und sensibel sind unsere inneren Antennen, wenn es um unsere Mitmenschen geht? Sind wir so hellhörig, dass wir auch die Botschaften zwischen den Zeilen verstehen, wenn wir uns unterhalten? Nehmen wir es wahr, wenn ein Freund oder eine Freundin bedrückt ist? Haben wir ein Sensorium dafür, wenn sich Menschen plötzlich verändern und vielleicht langsam abdriften? Wie gut ist dieses Organ bei uns entwickelt?

 

Ich habe das Gefühl ist, dass wir oft ausgesprochen empfind­lich sind, wenn uns etwas nervt an unseren Mitmenschen. Dagegen ist die Empfindsamkeit oft sehr schwach ausgeprägt.

 

Sie merken, liebe Gemeinde: Die gleiche Ambivalenz wie im Märchen von der Prinzessin: War sie ausgesprochen feinfühlig? Oder eher empfindlich, verwöhnt und weinerlich? Für das Zusammenleben in der Gemeinde oder im Verein sind gute innere Antennen und ein herzliches Mitgefühl ein großer Segen. Dagegen: Mit ausgesprochen empfindlichen Menschen kann selbst der Geduldigste nur schwer in Frieden leben. –

 

Paulus schreibt: „Ihr seid von Gott auserwählt und seine geliebten Kinder, die zu ihm gehören. Darum soll jetzt herzliches Mitgefühl euer Leben bestimmen“: Das fand ich eine spannende Kombination: Als Christen sind wir Gottes geliebte Kinder. Damit sind wir aber zugleich auch „Königskinder“: Wir dürfen uns im Glauben Kinder des Allerhöchsten nennen. Der „König aller Könige“ ist unser Vater. Wenn wir aber tatsächlich „Königskinder“ sind, dann sollen wir uns auch entsprechend verhalten. Das war übrigens der Grund, weshalb ich heute nicht mit einem Bibelwort, sondern mit einem Märchen begonnen habe: Im Glauben sind wir „Königskinder“ – genau wie jene Prinzessin aus dem Märchen.

 

Nehmen Sie diesen Gedanken doch mit in die kommende Woche: Wie ist es um Ihre Feinfühligkeit bestimmt? Wie gut ausgebildet ist Ihre innere Antenne, wenn es um die Nöte der Mitmenschen geht? Würden Sie den „Erbsen-Test“ bestehen? Unsere Empfindlichkeit ist oft extrem gut ausgebildet. An der Empfindsamkeit dagegen müssen wir alle noch arbeiten. Königskinder sind wir bereits im Glauben an Gott und im Vertrauen auf Jesus Christus. Üben wir uns darin, auch entsprechend zu leben.

 

Aber Gott verlangt nichts von uns, was er nicht auch selber tun würde. Barmherzigkeit und tiefes Mitgefühl gehören zu den allerwichtigsten Eigenschaften Gottes. So heißt es etwa in dem bekannten Psalm: „Gnädig und barmherzig ist Gott, der Herr, geduldig und von großer Güte.“ (Psalm 103, 8) Gottes Liebe zu seinen Geschöpfen zeigt sich in maximaler Anteilnahme und einem größtmöglichen Mitgefühl. Aber wenn das in „Gottes Familie“ zu den zentralen Werten gehört, sollen auch die „Kinder des Königs“ entsprechend leben. –

 

Und auch wenn wir auf Jesus blicken, können wir genau das gleiche Mitgefühl beobachten. In Matthäus 14 ist das so beschrieben: „Als Jesus die Menschenmenge sah, hatte er Mitleid mit ihnen.“ (Matthäus 14, 14 Hoffnung für alle) Und im Gleichnis vom barmherzigen Samariter beschreibt Jesus dieses Mitgefühl als eine Selbstverständlichkeit auch für seine Nachfolger: „Als der Samariter den Überfallenen sah, ergriff ihn Mitleid.“ (Lukas 10, 33)

 

Eines ist bei Jesus dabei immer ganz bezeichnend: Seine Feinfühlig­keit und sein Mitleid führen immer auch zum Handeln: Im eben zitierten Vers geht es nämlich weiter: „Als Jesus die Menschenmenge sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte ihre Kranken.“ (Matthäus 14, 14 Hoffnung für alle) Genauso in dem bekannten Vers aus Johannes 3 Vers 16: „So sehr hat Gott diese Welt geliebt, dass er seinen eigenen Sohn für sie hingab“: Gottes Liebe bleibt nicht beim Mitgefühl stehen. Das Mitgefühl führt zugleich zum Handeln.

 

Von einer Frau aus unserer ersten Gemeinde bei Karlsruhe hat man erzählt, ihr kämen abends bei der Tagesschau vor lauter Mitgefühl und Anteilnahme oft die Tränen. Sie würde bei den täglichen Nachrichten regelmäßig das Taschentuch zücken – nicht erst beim Rosamunde-Pilcher-Film. Das hat mich damals sehr beeindruckt. Im Rückblick würde ich allerdings auch die vorsichtige Frage stellen, ob das Mitgefühl jener Frau zumindest ab und zu auch zum Handeln geführt hat.

 

Ich finde es toll, wenn man sich berühren lässt vom Schicksal und der vielfältigen Not der Menschen auf dieser Welt. Es sollte aber nicht beim Mitgefühl bleiben: Bei Jesus hat das tiefempfundene Mitgefühl immer zum Handeln geführt. –

 

Liebe Gemeinde, mit einer Prinzessin haben wir heute begonnen. Im Glauben sind wir alle „Königskinder“. Üben wir uns darin, dass wir jetzt auch „standesgemäß“ leben. Amen.

 

Lesung und Evangelium  

 

Wir hören als Lesung Verse aus dem Kolosserbrief. Der Apostel Paulus schreibt über das Zusammenleben in der Gemeinde:

 

12 Bekleidet euch also, als Erwählte Gottes, Heilige und Geliebte, mit innigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde und Geduld! 13 Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat! Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! 14 Vor allem bekleidet euch mit der Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist! 15 Und der Friede Christi triumphiere in euren Herzen. Dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar!

 

16 Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. In aller Weisheit belehrt und ermahnt einander! Singt Gott Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder in Dankbarkeit in euren Herzen! 17 Alles, was ihr in Wort oder Werk tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Dankt Gott, dem Vater, durch ihn! Amen.


Das Evangelium steht in Matthäus 9: Das Leben Jesu war geprägt von einem tiefen Mitgefühl gegenüber den Menschen, denen er begegnete:

 

35 Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. 36 Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.

 

37 Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. 38 Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Amen.

 


Fürbittengebet


Großer Gott, wir nennen dich den „Barmherzigen“. Und wir bitten dich: Öffne unsere Herzen und Gedanken, damit auch wir barmherzig werden. Hilf uns, empfindsam zu bleiben für die Nöte unserer Mitmenschen. Und auch wenn wir nicht immer sofort etwas verändern können, hilf uns doch, dass wir in guter Weise Anteil nehmen.

 

Großer Gott, manchmal werden wir von der tausendfachen Not auf dieser Welt fast erschlagen. Und gerade wenn es uns selber gut geht, kostet es Kraft, das Leiden der anderen an sich herankommen zu lassen.

 

Wir bitten dich: Hilf doch, dass wir uns nicht daran gewöhnen, dass Menschen neben uns leiden.

Bewahre uns davor, dass wir abstumpfen angesichts der vielfältigen Not, von der wir Tag für Tag hören.

 

Hilf uns, dass wir uns in guter Weise mit den Fröhlichen freuen, aber auch den Schmerz der Weinenden teilen können. Und wenn wir andere in ganz praktischer Weise unterstützen können, dann hilf doch, dass wir großzügig dabei sind.

 

Großer Gott, wir bitten dich für alle, die sich in ihrer politischen Überzeugung verrannt haben oder zu Verfechtern von abstrusen Verschwörungstheorien geworden sind: Hilf doch, dass wir den Draht auch zu ihnen nicht abreißen lassen. Lass uns barmherzig mit ihnen umgehen, auch wenn wir manche ihrer Ansichten nicht gutheißen.

 

Lass uns wachsam sein, wenn Politiker den Boden unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung verlassen. Hilf uns, aufmerksam und sensibel zu bleiben, damit wir bereits den Anfängen wehren können.

 

Großer Gott, wir bitten dich für unsere Geschwister im Glauben, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden: Bedrängt und diskriminiert, ausgegrenzt und bedroht, verängstigt und gejagt und in ihren Grundrechten verletzt, leben sie oft unter schwierigen Umständen.

 

Steh du ihnen bei. Lass sie die Solidarität spüren, die von unseren Gebeten ausgeht. Hilf ihnen, dass sie die Hoffnung auf Veränderung nicht verlieren. Und lass sie gerade in ihrer schwierigen Situation Zeugen deiner Liebe sein.

 

Großer Gott, in Jesus Christus lässt du uns in dein Herz blicken. In seiner Liebe zu den Menschen sehen wir deine große Barmherzigkeit. Hilf doch, dass wir uns anstecken lassen von deiner Barm­herzigkeit, damit wir uns als „Königskinder“ bewähren, wo immer du uns hingestellt hast.

 

Und alles, was uns ganz persönlich bewegt, das sagen wir Gott mit den Worten Jesu: Vater unser im Himmel …


Segen

 

Gesegnet sei deine Hand, damit dein Nächster nicht vergeblich auf dich wartet.

 

Gesegnet sei dein Fuß, damit du den Weg findest zu denen, die dich brauchen.

 

Gesegnet sei dein Blick, damit dir das Leiden deiner Nächsten nicht verborgen bleibt.

 

Gesegnet sei dein Herz, damit auch deine Mitmenschen darin Platz finden.

 

Gesegnet sei deine Zunge, damit du Worte findest, die gut tun. 

 

So segne dich der dreieinige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

  


Liebe Leserinnen, liebe Leser, wenn Sie diese Gedanken als hilfreich empfunden haben, können Sie den Text gerne mit Freunden oder Bekannten "teilen". Wenn Sie Fragen zum Thema haben oder ein seelsorgerliches Gespräch wünschen, dürfen Sie gerne mit mir Kontakt aufnehmen.


Gott segne Sie! Ihr Theo Breisacher, Pfarrer in Staufen und Münstertal

 

Kommentare


bottom of page