Hauptsache gesund? Gibt es etwas Schlimmeres, als viele Jahre lang krank zu sein?
- 25. Okt.
- 12 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen
Gottesdienst am 26. Oktober 2025 in der Friedenskriche in Münstertal und im Martin-Luther-Haus in Staufen mit einer Predigt über Johannes 5: Die Heilung eines Kranken am Teich Betesda

Szene aus der Filmreihe "The Chosen", Staffel 2
Begrüßung & Einstimmung
Einen wunderschönen guten Morgen! Ich möchte Sie alle ganz herzlich zu diesem Gottesdienst begrüßen!
Beim Konfi-Samstag letzte Woche in Seefelden ging es ums Thema Beten. Und im letzten Teil auch ums Vater Unser. Dabei sollten die Jugendlichen die Bitten des Vater Unsers in sogenannten Standbildern darstellen. Am einfachsten war es, die Bitten aus dem zweiten Teil darzustellen: die Bitte ums tägliche Brot, um die Vergebung der Schuld und so weiter.
Aber: Das Vater Unser beginnt bekanntlich mit drei Bitten, da geht es gar nicht in erster Linie um uns Menschen und um unsere Sorgen, sondern um Gott! Gottes Name soll geheiligt werden, sein Reich soll kommen, sein Wille soll geschehen – und zwar überall: im Himmel und auf der Erde: Das müssen auch wir Erwachsene immer wieder neu lernen, warum es gut ist, dass Gottes Anliegen Priorität haben:
Es gibt offenbar Dinge, die in Gottes Augen wichtiger sind als Essen und Trinken. Und es gibt Fragen im Leben, die wichtiger sind als die Sorgen, von denen wir meinen, sie seien das allerallergrößte Problem. Darum geht es auch in der heutigen Geschichte aus Johannes 5: Ein Mann war jahrzehntelang krank. Und sein sehnlichster Wunsch war es natürlich, endlich gesund zu werden. Doch dann kam Jesus: Und von ihm musste er lernen, dass es Dinge gibt, die noch wesentlich schlimmer sind als eine schwere Krankheit! Kein leichtes Thema heute. Aber ein Thema, das uns zum Kern unseres Glaubens führt. Ich wünsche uns einen gesegneten Gottesdienst!
Gebet & Zuspruch
Vater im Himmel, so oft kommen wir nicht zurecht mit den Herausforderungen, in denen wir stehen. Wir stoßen an unsere Grenzen.
Wir sehen Probleme, die wie ein Berg vor uns stehen. Wir müssen erkennen, dass unsere Kraft oft nur klein ist. Wir fühlen uns von anderen im Stich gelassen
Wir bitten dich: Schenke uns die Einsicht, dass wir nicht immer stark sein müssen, sondern auch schwach sein dürfen. Mach uns bereit, Hilfe anzunehmen – Hilfe von dir, aber auch Unterstützung von unseren Mitmenschen.
Herr Jesus Christus, manchmal sehe ich nur noch meine Probleme. Und denke gar nicht mehr an das Schöne in meinem Leben, das immer noch da ist.
Manchmal habe ich einen richtigen Tunnelblick: Ich bin fixiert auf meine Schwierigkeiten.
Ich lasse mich bestimmen von meinen Sorgen. Und über allem Jammern vergesse ich das Danke Sagen.
Wir bitten dich: Nimm von uns, was wir an Lasten auch heute mit uns herumschleppen.
Lass uns aufatmen und durchatmen in deiner Gegenwart. Und öffne unsere Augen für deine Güte.
Herr, erbarme dich! Amen.
Hört den Zuspruch der Gnade Gottes: „Fürchte dich nicht“ – sagt Gott – „denn ich bin bei dir. Hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark. Ich helfe dir. Ich nehme dich an deiner rechten Hand. Auch wenn du schwach bist und völlig hilflos. Ich helfe dir: Ich, der Herr, der Heilige. Ich bin dein Erlöser.“ (Jesaja 41)
Lesung aus Johannes 5
Wir hören als Lesung eine Geschichte aus dem Johannesevangelium in Kapitel 5: Jesus heilt einen Kranken, der fast 40 Jahre lang krank gewesen war. Es ist heute zugleich der Predigttext.
Bald darauf wurde eines der jüdischen Feste gefeiert, und auch Jesus ging dazu nach Jerusalem. In der Stadt befindet sich nicht weit vom Schaftor entfernt der Teich Betesda, wie er auf Hebräisch genannt wird. Er ist von fünf Säulenhallen umgeben. Viele Kranke lagen in diesen Hallen – Blinde, Gelähmte und Ausgezehrte. Einer von den Menschen, die dort lagen, war schon seit 38 Jahren krank.
Als Jesus ihn sah und erfuhr, dass er schon so lange an seiner Krankheit litt, fragte er ihn: »Willst du gesund werden?« »Ach, Herr«, entgegnete der Kranke, »ich habe niemanden, der mir in den Teich hilft, wenn sich das Wasser bewegt. Versuche ich es aber allein, ist immer ein anderer schneller als ich.«
Da forderte ihn Jesus auf: »Steh auf, nimm deine Matte und geh!« Im selben Augenblick war der Mann geheilt. Er rollte seine Matte zusammen und ging seines Weges. Das geschah an einem Sabbat.
Einige führende Juden, die den Geheilten sahen, hielten ihm vor: »Heute ist doch Sabbat! Da darf man keine Matte tragen!« »Aber der Mann, der mich heilte, hat es mir ausdrücklich befohlen«, antwortete er ihnen. »Wer war das? Wer hat dir so etwas befohlen?«, fragten sie nun. Doch das wusste der Mann nicht, denn Jesus hatte den Teich wegen der großen Menschenmenge bereits wieder unbemerkt verlassen.
Später traf Jesus den Geheilten im Tempel und sagte zu ihm: »Du bist jetzt endlich gesund. Sündige nicht mehr, damit du nicht etwas Schlimmeres als deine Krankheit erlebst!« Da ging der Mann zu den führenden Juden und berichtete, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. 16 Von da an lauerten sie Jesus auf, weil er sogar am Sabbat Kranke heilte. Amen.
Predigt über Johannes 5
Liebe Gemeinde, wenn einer 38 Wochen lang im Krankenhaus liegt, ist das eine endlos lange Zeit. 38 Wochen. Ein dreiviertel Jahr. Das ist schon heftig! Die Hauptperson in unserem Bibelabschnitt war allerdings bereits 38 Jahre lang krank. Das ist erst richtig lang: 38 Jahre! Und dann stellt ihm Jesus die blödeste Frage, die man sich in dieser Situation stellen kann: „Willst du gesund werden?“ –
Mich faszinieren an Jesus immer wieder drei Dinge:
1) Er sieht immer den einzelnen – auch in der großen Menge.
2) Er sieht ihn als ganzer Mensch – und nicht in seiner Krankheit oder in seinen Sorgen.
3) Jesus sieht Nöte jenseits der aktuellen Sorgen – die manchmal noch viel schlimmer sind.
Und als Nachfolger Jesu sollen wir es genauso machen:
1) Jede Gemeinde wünscht sich volle Kirchen. In den Augen von Jesus ist aber der einzelne Mensch am allerwichtigsten! Darauf sollten wir unseren Fokus legen – nicht so sehr auf die großen Zahlen.
2) Wir sollen in den Menschen, die wir sehen nicht nur einen „Fall“ sehen. Im Krankenhaus heißt es zwischen Ärzten und Pflegepersonal manchmal: „Der Blinddarm in Zimmer 23“. Oder „Die Hüfte in Zimmer 47“. Aber der „Blinddarm in Zimmer 23“ und „Die Hüfte in Zimmer 47“ ist ein individueller Mensch und er hat einen Namen.
3) Wir sollen den Menschen dabei helfen, nicht nur ihre aktuellen Probleme in den Griff zu bekommen. Wir sollen sie dabei unterstützen, dass sie den Weg zum Glauben finden. –

38 Jahre lang war der Mann in unserer Geschichte bereits krank. Er ist gelähmt. Zumindest kann er nicht richtig laufen. Wie viel Schmerz, wie viel enttäuschte Hoffnung, wie viel Einsamkeit schwingt bei dieser Aussage mit: „Herr, ich habe keinen Menschen!“
Das war allerdings keine Antwort auf die Frage von Jesus: Jesus fragte ihn, ob der gesund werden will. Das will der Mann natürlich. Aber die einzige Hoffnung auf Heilung verbindet er mit dem Wasser in diesem Teich.
Es handelte sich wohl um eine sogenannte intermittierende Quelle: Aus solchen Quellen sprudelt nicht immer gleich viel Wasser: Manchmal versiegt die Quelle für einen Augenblick; dann schüttet sie plötzlich wieder Wasser in der vollen Stärke aus. Und offenbar hatte es in dem Teich auch immer wieder unerwartete Heilungen gegeben: Deshalb saßen und lagen wohl Dutzende von Kranken um diesen Teich herum. Allerdings konnte man – so wurde zumindest erzählt oder geglaubt – nur in den Augenblicken des Aufwallens mit Heilung rechnen.
Da kann man sich gut vorstellen, dass es beim Aufwallen des Wassers plötzlich ein großes Gedränge unter den Kranken gab. Dabei kamen die Schwächsten unter ihnen immer zu spät. In der größten Not ist jeder sich selbst der Nächste. Und jetzt versteht man die tiefe Enttäuschung in der Antwort des Kranken noch besser: „Herr, ich habe keinen Menschen!“ Offenbar hatte der Kranke weder Verwandte noch Bekannte, die ihm helfen konnten. Und um sich einen Diener bei sich zu haben, war er wohl zu arm.
„Herr, ich habe keinen Menschen“: Sorgen wir dafür, dass möglichst kein Mensch bei uns so etwas sagen muss! Das ist die Aufgabe der Diakonie. Das ist die Aufgabe einer Kirchengemeinde. Das ist die Aufgabe von uns Christen in dem Umfeld, in dem wir leben: Sorgen wir dafür, dass möglichst niemand so etwas sagen muss: „Ich habe keinen Menschen!“ –
Zurück zu der Frage von Jesus: „Willst du gesund werden?“ Ich habe sie vorhin als die blödeste Frage in einer solchen Situation bezeichnet. Aber ist sie das wirklich? Ich glaube, dass diese Frage sogar sehr wichtig und sehr weise ist. Denn diese Frage zeigt, dass Jesus immer unser Einverständnis will, wenn er einem Menschen hilft. Jesus zieht nicht einfach eine Show, um seine Fans zu beeindrucken.
Er will wissen, ob der Kranke überhaupt noch einen Funken Hoffnung hat. Er will wissen, ob er aus seiner Isolation wirklich herauskommen möchte. Er will wissen, ob er innerlich bereit ist, Hilfe anzunehmen.
Auch wenn wir das auf Situationen in unserer Zeit übertragen, ist diese Frage alles andere als überflüssig. Denn manch einer klagt zwar darüber, dass ihm keiner hilft. Aber wenn man dann ganz konkrete Hilfe anbietet, ist es ihm vielleicht peinlich und er lehnt schnell wieder ab: „Nein, nein, wir haben das schon im Griff. Soll uns keiner nachsagen, dass wir das nicht auch alleine geschafft hätten.“
Oder: „Ich pack das schon alleine. Ich bin stolz darauf, dass ich bisher noch jede Herausforderung aus eigener Kraft geschafft habe. Ich werde mich auch in Zukunft durchbeißen!“
Liebe Gemeinde, sich helfen zu lassen, ist manchmal noch viel schwieriger, als anderen zu helfen. Dieses Eingeständnis: „Ich brauche Hilfe! Ich schaffe es nicht mehr allein!“ – dieses Eingeständnis ist oft eine riesengroße Überwindung. Aber anders geht es nicht: Wenn man zu stolz ist, Hilfe anzunehmen, sollte man nicht darüber klagen, wenn man allein ist! -

Darstellung aus dem Codex Egberti, um 980
Das andere ist aber genauso wichtig: Als Helfer soll ich den andern nicht bevormunden. Ich kann meine Unterstützung immer nur anbieten. Der andere muss sein Einverständnis geben. Trotz aller guten und wohlmeinenden Absichten sollte man als Helfer nicht über den Kopf des andern entscheiden.
Jesus macht das vorbildlich, finde ich: Er stellt dem Kranken diese absolut wichtige Frage. Er hilft ihm aber zugleich, dass sich sein Horizont weitet: Jesus bietet ihm eine Hilfe an, die weit über die Hoffnung mit dem bewegten Wasser hinausgeht.
Und damit bin ich bei dem zweiten seltsamen Satz von Jesus: „Du bist endlich gesund. Sündige nicht mehr, damit du nicht etwas Schlimmeres als deine Krankheit erlebst“.
Das müssen wir uns etwas genauer anschauen: Kann es etwas Schlimmeres geben als eine schwere Krankheit? Kann es etwas Schlimmeres geben als 38 Jahre lang krank zu sein? Kann es etwas Schlimmeres geben, als wenn unsere sehnlichsten Wünsche nicht in Erfüllung gehen?
Jesus beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja: „Ja, es gibt Schlimmeres als eine körperliche Krankheit. Gesundheit ist nicht die Hauptsache. Das Schlimmste ist, wenn wir ohne Gott durchs Leben gehen und am Ende ohne Gott sterben müssen!
Das ist das Allerschlimmste. Jesus will damit das Leiden von der Kranken nicht herunterspielen. An den Rollstuhl gebunden zu sein, ist eine große Einschränkung. Sein Augenlicht zu verlieren, ist eine riesengroße Einschränkung. Jesus nimmt es ernst, wenn wir unter solchen Beschwerden leiden müssen.
Aber er will uns zugleich die Augen dafür öffnen, dass es noch etwas viel Schlimmeres gibt: Wenn wir an der Bestimmung unseres Lebens vorbei gehen. Wenn wir mit Gott nichts zu tun haben wollen. Wenn wir in Gottes neuer Welt nicht dabei sind.
Das meint Jesus mit diesem Satz: „Sündige von jetzt an nicht mehr.“ Jesus will nicht sagen, dass der Mann wegen einer schweren Sünde 38 Jahre lang krank gewesen sei. In einer anderen Geschichte in Johannes 9 sagt Jesus eindeutig, dass weder der Kranke selbst noch seine Eltern gesündigt haben. Und dennoch war er schwer krank geworden – ohne eigenes Verschulden.
Jesus meint mit diesem Satz aber auch nicht, dass der Mann ab jetzt nicht mehr lügen soll. Oder dass er nicht lieblos mit seinen Mitmenschen umgehen soll. Das wird in der Bibel zwar auch als „Sünde“ bezeichnet, wenn wir die Gebote Gottes übertreten. Aber in einem viel tieferen Sinn bezeichnet „Sünde“, wenn wir die Bestimmung unseres Lebens verpassen.
Und was unsere Bestimmung ist, davon hatten wir es am letzten Sonntag: Gott hat den Menschen deshalb erschaffen, weil er seine Liebe mit uns teilen möchte.
Wir sind zum Du erschaffen: Die Bestimmung unseres Lebens erfüllt sich darin, wenn wir mit Gott in einer lebendigen Beziehung leben: „Gott ist die Liebe. Und wer in dieser Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“: So ist es im 1. Johannesbrief zusammengefasst. Wir sind zum Du erschaffen. Gott will seine Liebe mit uns teilen. Und diese Liebe sollen wir an unsere Mitmenschen weitergeben.
Es gibt ja diesen alten Spruch: Ein Mann sollte in seinem Leben mindestens drei Dinge tun, um den Sinn seines Lebens zu erfüllen: ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen. Alles schöne und wichtige Dinge, da hat auch Jesus nichts dagegen. Aber das Allerwichtigste ist etwas anderes: Dass wir in der Liebe zu Gott und in der Liebe zu unseren Mitmenschen die Bestimmung unseres Lebens finden.
Liebe Gemeinde, dieses Ziel, diese Bestimmung sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Es wäre doch schade, wenn wir am Ende unseres Lebens von Gott hören würden: „Du hast das Thema verfehlt“ – wie früher bei einem Schulaufsatz. Es wäre doch schade, wenn wir am Ende unseres Lebens von Gott hören müssten: „Ich habe dich vermisst. Ich hatte so viel vor mit dir. Ich hätte dich so dringend gebraucht in meinem Reich. Aber warst immer mit dir selber beschäftigt.“
Das versteht die Bibel unter „Sünde“: Nicht nur die einzelne Lüge oder der Ehebruch, sondern wenn einer die Bestimmung seines Lebens verpasst. Und das wäre tatsächlich schlimmer als eine schwere Krankheit: „Du bist endlich gesund. Sündige nicht mehr, damit du nicht etwas Schlimmeres als deine Krankheit erlebst“.
Es ist gut, dass heute viele auf ihre Gesundheit achten. Es ist gut, wenn wir gesund leben und uns bewegen und verantwortlich mit unserem Körper umgehen. Auch unser Körper ist ein Geschenk Gottes, mit dem wir sorgsam umgehen sollten.
In der Zeitschrift „Psychologie heute“ war früher von einem „Megatrend Gesundheit“ die Rede, der typisch für unsere Zeit. Es ist ohne Frage gut, gesund zu leben. Es darf aber nicht zur Ersatzreligion werden. Körperlich gesund und fit zu sein, bedeutet noch lange nicht, dass auch unsere Seele wirklich satt wird.
Deshalb geht Jesus am Ende der Geschichte noch einmal auf den vormals gelähmten Mann zu: „Du bist gesund geworden. Darüber darfst du dich freuen. Aber jetzt mach etwas daraus. Pack diese einmalige Chance beim Schopf, damit dein Leben eine völlig neue Richtung bekommen kann!“ –
Wir haben diesen Gottesdienst begonnen mit einem Blick auf das Vater Unser: Wir sollen es immer wieder neu lernen, dass Gottes Anliegen Priorität haben. Und dass es gut ist, wenn wir nicht bei unseren vordergründigen Sorgen stehen bleiben.
Gott nimmt unsere Sorgen und Beschwerden ernst, was immer auch unsere Nöte sein mögen. Aber er will uns die Augen dafür öffnen, dass es wichtigere Dinge gibt, als ein Haus zu bauen, einen Sohn zu zeugen oder einen Baum zu pflanzen.
Und er will uns den Blick dafür schärfen, dass körperliche Gesundheit nicht das höchste Gut ist und Krankheit nicht das Allerschlimmste.
Gott soll vielmehr die Mitte werden in unserem Leben und seine Liebe soll uns im Alltag bestimmen. Wenn das unsere Priorität ist, liebe Gemeinde, dann ordnen sich auch alle anderen Dinge so ein, wie es gut und hilfreich ist. Amen.
Fürbittengebet & Vater Unser
Vater im Himmel, wir alle wünschen uns, dass wir unbeschwert unser Leben genießen können, dass wir gesund bleiben und möglichst selbständig unsern Alltag gestalten können.
Herr, es ist dein Segen, wenn wir das alles so erleben dürfen. Und doch gibt es auch Zeiten, da ist alles ganz anders.
Wir bitten dich: Schenk du uns die Kraft, dass wir auch solche Phasen im Leben durchstehen können.
Hilf uns doch, dass wir ein inneres Ja finden können – auch wenn wir zuweilen schwer zu kämpfen haben.
Wir bitten dich für alle kranken Menschen in unserer Mitte – besonders bitten wir dich für diejenigen, die schon lange krank sind und keine guten Prognosen haben:
Herr, schenke du ihnen die nötige Kraft. Schenke Ihnen Linderung ihrer Schmerzen. Und immer wieder ein Zeichen der Ermutigung, dass du an sie denkst.
Wir bitten dich für alle Altenpflegerinnen und Altenpfleger, für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle, die sich in der Pflege von alten und kranken Menschen engagieren:
Schenke ihnen immer wieder Freude an ihrer Arbeit – trotz aller Belastung. Hilf doch, dass sie auch in der knappen Zeit, die zur Verfügung steht, den ganzen Menschen im Blick haben und immer wieder Zeit finden für ein gutes Wort.
Vater im Himmel, wir bitten dich für das Miteinander in unserer Gesellschaft:
Hilf, dass wir alte und kranke Menschen nicht vergessen, sondern gemeinsam für sie einstehen.
Hilf, dass wir Menschen mit Behinderungen und Handicaps nicht ausschließen oder verstecken, sondern sie als Teil unserer vielfältigen Gesellschaft achten.
Hilf uns besonders als Kirchengemeinde, dass wir nicht nur schöne Worte machen, sondern unseren Glauben auch in praktischer Nächstenliebe bewähren.
Vater im Himmel, du weißt, was jeden einzelnen ganz persönlich bewegt. Du kennst jeden Menschen. Und du kennst jede Situation. Wir möchten dich bitten, dass du handelst – in deiner großen Kraft und in deiner großen Weisheit.
Vater Unser im Himmel …
Segen
Der Herr segne dich und behüte dich!
Der Herr blicke dich freundlich an und sei dir gnädig.
Der Herr wende sich dir in Liebe zu und gebe dir Frieden. Amen.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, wenn Sie diese Gedanken als hilfreich empfunden haben, können Sie den Text gerne mit Freunden oder Bekannten "teilen". Wenn Sie Fragen zum Thema haben oder ein seelsorgerliches Gespräch wünschen, dürfen Sie gerne mit mir Kontakt aufnehmen.
Gott segne Sie! Ihr Theo Breisacher, Pfarrer in Staufen und Münstertal









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