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Andere annehmen, auch wenn wir sie als schwierig empfinden ...

  • 15. Dez. 2024
  • 11 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Dez. 2024

In Römer 15 verbindet der Apostel Paulus die Hoffnung des Advent mit einem besseren Zusammenleben der Menschen. Predigt in der Martin-Luther-Kirche am 15. Dezember 2024 (3. Advent).


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Quelle: Adobe Stock

Gebet & Zuspruch


Ein herzliches Willkommen zum Gottesdienst am 3. Advent!

 

Wir beten mit Worten von Christoph Zehendner:


Du kommst hinein in unsre Welt

trotz aller unsrer Schwächen.

Du weißt, was uns in Atem hält,

woran wir fast zerbrechen.

 

Du siehst, wie hilflos wir oft sind,

erschöpft und ausgebrannt.

So wie ein Vater seinem Kind

reichst du uns deine Hand.

 

Du kommst hinein in unsre Welt,

wirst sie ganz neu gestalten.

Du, der die Macht in Händen hält,

stürzt Mächte und Gewalten.

 

Schaffst Frieden und Gerechtigkeit,

machst harte Herzen weich.

In Güte und Barmherzigkeit

baust du mit uns dein Reich.

(aus: Christoph Zehendner, Lebenslieder 158)

 

Vater im Himmel, wir danken dir, dass du den Himmel aufgerissen hast und zu uns auf diese Welt gekommen bist.

 

Wir danken dir, dass du nicht mehr weit weg bist, sondern nur eine Handbreit von uns entfernt.

 

Wir danken dir, dass wir uns mit unserem Streit nicht abfinden müssen, weil du einen neuen Weg mit uns gehst. Herr, erbarme dich!


Gott schweigt nicht zu unserer Bitte. Er hat sich über uns erbarmt und schenkt uns seinen Frieden: „Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige. Denn siehe, ich will ein Neues schaffen. Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.“ Amen.

 

Lesung aus Jesaja 40 & Lukas 3

 

Wir hören als Lesung zunächst einen Abschnitt aus dem Buch des Propheten Jesaja im Alten Testament. Den Menschen im Exil lässt Gott durch den Propheten ausrichten, dass sie bald in ihre alte Heimat zurückkehren dürfen:

 

«3 Hört! Jemand ruft: »Bahnt dem HERRN einen Weg durch die Wüste! Baut eine Straße durch die Steppe für unseren Gott! 4 Jedes Tal soll aufgefüllt, jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Alles Unebene soll eben werden und alles Hügelige flach.

 

5 Denn der HERR wird kommen in seiner ganzen Herrlichkeit. Alle Welt wird ihn sehen, so hat er selbst es angekündigt.«

 

Dieser Vers aus Jesaja 40 wird im Neuen Testament aufgegriffen, um die Tätigkeit des Bußpredigers Johannes des Täufers zu beschreiben. In Lukas 3 lesen wir:

 

3 Da machte sich Johannes der Täufer auf den Weg und zog durch das ganze Gebiet am Jordan. Überall forderte er die Leute auf: »Kehrt um zu Gott und lasst euch von mir taufen! Dann wird er euch eure Sünden vergeben.«

 

4 So erfüllte sich, was im Buch des Propheten Jesaja steht: »Jemand ruft in der Wüste: ›Macht den Weg frei für den Herrn! Räumt alle Hindernisse weg! 5 Jedes Tal soll aufgefüllt, jeder Berg und Hügel abgetragen werden, krumme Wege sollen begradigt und holprige Wege eben werden! 6 Dann werden alle Menschen sehen, wie Gott Rettung bringt!‹« 7 Die Menschen kamen in Scharen zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Amen. 

 

Predigt über Römer 15, 4ff 

 

Liebe Gemeinde, vor einiger Zeit las ich in der Zeitung eine unglaub­liche Geschichte: Auf der Kühlerhaube seines Autos kutschierte ein 64 Jahre alter Mann einen anderen Autofahrer direkt zur Polizei, weil er sich über ihn geärgert hatte.

 

Nicht im Auto, sondern auf der Kühlerhaube! Und das kam so: Nach einem Fahrfehler des jüngeren Auto­fahrers zeigte ihm der 64-Jährige den „Stinkefinger“. Zumin­dest behauptete der 34-Jährige, diesen gesehen zu haben. Weil er sich das nicht bieten lassen wollte, wendete er auf der Stelle, fuhr dem 64-Jährigen hinterher, überholte ihn, bremste ihn aus, sodass er anhalten musste, und stellte sich vor das Auto.

 

Der 64-Jährige – inzwischen genauso auf 180 – ließ sich das nicht bieten und fuhr langsam weiter. Dabei klemmte sich der jüngere der beiden Streithähne den Fuß am Frontspoiler ein. Da der ältere einfach weiterfuhr, blieb dem Jüngeren nichts anders übrig, als sich auf die Motorhaube zu werfen und sich irgend­wie festzuklammern. Den Älteren beeindruckte das jedoch überhaupt nicht: Er fuhr auf direktem Weg zur Polizei, um seinen Gegner anzuzeigen.

 

Doch die Polizei erwies sich auf dem Revier überhaupt nicht als Freund und Helfer des aggressiven Fahrers: Sie erstattete Anzeige wegen „gefähr­lichen Ein­griffs in den Straßen­verkehr“. Dem 34-Jährigen ging es allerdings auch nicht besser: Er erhielt eine Anzeige wegen Nötigung.

 

So viel zum Thema: „Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Ich glaube, wenn alle unsere Autos genau wie die Sportwagen von James Bond mit Raketen und Flammen­werfern ausgerüstet wären, da wäre einiges los – vor allem im Berufsverkehr morgens oder abends.

 

Aber auch wenn man nicht ganz so viel Feuer in den Adern hat und über ein etwas sanft­mütigeres Gemüt verfügt: Wohl jeder von uns hat schon einmal geseufzt: „Meine Güte, dieser Mann ist einfach schwierig!“ Oder: „Diese Frau ist echt eine Kata­strophe!“ Oder: „Warum muss gerade ich solche Schwieger­eltern haben? Warum muss gerade ich solche Arbeitskollegen haben?“

 

Ich nehme an, Sie kennen das, liebe Gemeinde. Und in wenigen Tagen ist Weihnachten – das Fest des Friedens. Es soll Leute geben, die genau deshalb keine Lust haben auf das Fest.

 

Menschen können schwierig sein. Wie soll man damit um­gehen? Der vorgeschlagene Predigttext für diesen Sonntag präsentiert eine interessante Kombination: Der Bibeltext verbindet die Hoffnung des Advents mit der Hoffnung auf ein besseres Zusammenleben der Menschen.

 

In Römer 15 geht es überhaupt nicht um Advent oder Weih­nachten. Vielmehr hatte der Apostel Paulus gehört, dass sich die Christen in Rom damals ständig über die andern aufregten. Ständig gab es irgendwelche Querelen. Ständig war dicke Luft, weil man unterschiedliche Ansichten hatte.

 

Dazu nimmt der Apostel in seinem Brief an die Römer Stellung. Und er verbindet es mit dem Thema Advent. Hören wir den vorgeschlagenen Text nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“:

 

4 Was in der Heiligen Schrift vor langer Zeit aufgeschrieben wurde, gilt uns, wir sollen daraus lernen. Es ermutigt und tröstet uns, damit wir unsere Hoffnung auf Gottes Zusagen setzen und daran festhalten.

 

5 Gott aber ist es, der uns immer wieder neuen Mut und Trost schenkt, um standhaft zu bleiben. Er helfe euch, einmütig zu sein, so wie es euch Jesus Christus gezeigt hat. 6 Dann könnt ihr alle wie aus einem Mund Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, loben und preisen.

 

7 Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat. Auf diese Weise wird Gott geehrt. 8 Christus kam doch in diese Welt, um seinem Volk Israel zu dienen. Er erfüllte die Zusagen, die Gott ihren Vorfahren gegeben hatte. So zeigte er ihnen, dass Gott treu zu seinem Wort steht.

 

9 Auch die anderen Völker können Gott für seine Barm­herzigkeit danken. Denn es steht schon in der Heiligen Schrift: »Ich will dich loben, alle Völker sollen es hören. Deinen Namen will ich preisen mit meinem Lied.« 10 Ebenso heißt es: »Jubelt, ihr Völker, zusammen mit seinem Volk Israel!« 11 An einer anderen Stelle können wir lesen: »Lobt den Herrn, alle Völker; preist ihn, alle Nationen!«

 

12 Und Jesaja prophezeite: »Der Trieb, der aus der Wurzel Davids hervorsprießt, wird groß werden und über die Völker herrschen. Auf ihn werden sie ihre Hoffnung setzen.«

 

13 Deshalb wünsche ich für euch alle, dass Gott, der diese Hoffnung schenkt, euch in eurem Glauben mit großer Freude und vollkommenem Frieden erfüllt, damit eure Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes wachse.

 

Gebet: Herr, sammle die Gedanken und schick uns deinen Geist, der uns das Hören lehrt und dir folgen heißt. Amen.

 

Liebe Gemeinde, Weihnachten beginnt im Himmel! Das Projekt „Friede auf Erden“ beginnt im Himmel! Das ist für mich eine der wesentlichen Aussagen dieses Bibelabschnitts.

 

Gott konnte es nicht mit ansehen, wie sich die Menschen das Leben auf dieser Welt zur Hölle machen. Er konnte es einfach nicht mehr mit ansehen, wie weit sie sich durch die Sünde von seinem ursprünglichen Plan entfernt hatten.

 

Gott hatte die Menschen zur Gemeinschaft erschaffen. Sie sollten sich in ihren Begabungen gegenseitig ergänzen. Und sie sollten in einem harmonischen Miteinander das Glück ihres Lebens finden.

 

Das war Gottes ursprüngliche Idee für diese Welt. Aber sie währte leider nicht lange: Als sich durch den Sündenfall Misstrauen und Neid und Eifersucht ausbreiteten, gab es bald jede Menge Mord und Totschlag. Das war das Thema der diesjährigen ökumenischen Bibelwoche: Schon im 4. Kapitel der Bibel gibt es den ersten Brudermord.

 

Deshalb fasste Gott schon früh einen Plan: Er wollte sich mit dem Streit und dem Unfrieden nicht abfinden. Das ganze Alte Testament ist voll von Ankündigungen und Verheißungen, dass Gott eines Tages den Messias auf die Welt schicken würde.

 

Eine dieser Verheißungen zitiert der Apostel Paulus in Vers 12: »Der Trieb, der aus der Wurzel Davids hervorsprießt, wird groß werden und über die Völker herrschen. Auf ihn werden sie ihre Hoffnung setzen.«

 

Gott kommt selber auf diese Welt: Das war sein Plan. Auch wenn Gott unend­lich traurig darüber war, was seine Geschöpfe aus dem Paradies gemacht haben: Er gibt sie nicht verloren. Er lässt sie nicht einfach laufen. Er sucht dennoch ihre Nähe – obwohl sie ihm so viel Sorgen machen.

 

Gott schaut nicht von weitem zu. Gott kommt selber auf diese Welt. Deshalb ist die Krippe mit dem Jesuskind ein ganz starkes Symbol dafür, dass Gott die Menschen nicht verloren gibt, sondern sie ohne Vorbehalte annimmt.

 

Erst recht das Kreuz auf Golgatha: Es wird zum unüber­biet­baren Zeichen seiner Liebe: Gott wettert nicht über den Unfrie­den auf dieser Welt. Jesus opfert sich für die Schuld der Men­schen, um sie zu erlösen. Jesus stirbt für die Sünder. Er stirbt für die Bösen. Und nicht nur für sie: Für uns alle! Deutlicher kann Gott seine Liebe nicht mehr unter Beweis stellen.

 

Genau daran knüpft Paulus in Vers 7 an: „Nehmt einan­der an, so wie Christus euch angenommen hat.“  Diesen Satz möchte ich jetzt gerne etwas genauer anschauen. Paulus sagt nicht: „Seid doch einfach mal ein bisschen netter zuein­ander!“ Paulus sagt auch nicht: „Jetzt reißt euch doch mal zusammen und streitet euch nicht ständig! Sonst wird das ja nie was mit dem Frieden auf Erden!“

 

Nein, Paulus sagt etwas anderes: „Nehmt einan­der so an, so wie auch Christus euch angenommen hat.“ Damit sagt Paulus nicht schon wieder: „Du musst! Du musst! Du musst – endlich etwas friedfertiger sein!“ Sondern er sagt: „Mein Freund, schau doch zuallererst einmal in den Spiegel!

 

Ein ungewöhnlicher Rat, wenn einer sich gerade über seine Mitmenschen aufregt. Aber das ist gerade der springende Punkt: Bevor du dich schon wieder über deine Frau oder über deinen Arbeitskollegen oder deine Kinder aufregst: Schau doch erst mal ganz ruhig, aber aufmerksam in den Spiegel!“

 

Und was sieht man in diesem Spiegel? Sicher nicht nur die Falten im Gesicht oder das erschlaffte Gewebe am Bauch. Sondern auch manche dunklen Flecken im eigenen Leben.

 

Gewöhnlich seufzen wir ja oft: „Mann, ist der aber schwierig!“ Paulus dagegen empfiehlt uns, unsere Blickrichtung zu ändern: „Schau doch nicht so viel auf andere. Auch du bist manchmal ganz schön anstrengend. Auch du hast es nötig, dass ich dir deine Schuld verzeihe. Auch du bist manch­mal eine Belastung für andere. Auch du warst vielleicht schon mal der Grund, dass andere nachts nicht schlafen konnten.“


Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat. Auf diese Weise wird Gott geehrt: Das ist für mich der entschei­dende Satz: Nicht schon wieder eine neue Aufforderung. Sondern: Eine ganz neue Blickrichtung.

 

Am Kreuz hat sich Jesus für die Schuld der Menschen geopfert. Und damit hält er uns allen den Spiegel vor: „Das ist auch für dich geschehen! Auch du bist manchmal ein ziemlich häss­licher Zwerg! Nicht nur immer die andern!“

 

Aber zugleich offenbar dieser Blick in den Spiegel Gottes seine unendliche Liebe: „Ich liebe dich, obwohl du schwierig bist! Ich lasse dich nicht fallen! Mit meiner Hilfe könnte sogar aus dir noch was werden ... Und deshalb ... Bitte ... Reg dich nicht so über die andern auf! Versuche aus sie anzunehmen, so wie ich dich angenommen habe!“

 

Das mag im ersten Moment vielleicht unangenehm sein, wenn Gott uns diesen Spiegel vor die Nase hält. Das mag vielleicht sogar etwas schmerzhaft sein, wenn er uns von unserem hohen Ross der Selbstgerechtigkeit herunterholt. Aber es kann der Beginn einer ganz neuen Form der Gemeinschaft sein.

 

Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat: Dann ist vielleicht nicht sofort alles im Butter in meinen Bezieh­ungen. Dann bin ich vielleicht immer noch meilenweit davon entfernt, auch die „schwierigen Menschen“ neben mir aus vollem Herzen zu lieben.

 

Aber diese Einsicht, dass Jesus Christus mich annimmt, obwohl ich so bin, wie ich bin – diese Einsicht kann eine Menge Energie frei­setzen. Sie kann zumindest bewirken, dass ich besser über meine Mitmenschen denke. Dass ich nicht mehr so gehässig über sie rede. Und dass ich irgendwann vielleicht auch barm­herziger mit ihnen umgehe. –

 

Das Projekt „Friede auf Erden“ beginnt im Himmel: Ich finde das eine spannende Kombination von Themen, die uns der Apostel Paulus hier präsentiert: Christus hat uns angenommen, so wie wir sind. Er sieht unseren Wert, auch wenn vieles in unserem Leben nicht so ist, wie es sein soll.

  

Dazu zum Schluss noch ein kleiner Vergleich: Ich habe hier einen 50-Euro-Schein in der Hand. Er ist wirklich echt! Sie können es nachher gerne nachprüfen. Der Schein sieht aus wie frisch gedruckt: Er ist schön glatt. Die Farbe ist noch kräftig und klar. Keine Macke ist zu sehen. 50 Euro ist dieses Teil wert.

 

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Foto: Pixabay


Doch was passiert, wenn ich diesen schönen 50-Euro-Schein zerknülle? Was passiert, wenn ich voller Wut mit dem Fuß darauf stehe? Was passiert, wenn ich ihn in den Mülleimer werfe? Was passiert?

 

Im Grunde gar nicht viel: Nur die Optik verändert sich. Dieser 50-Euro-Schein behält dennoch seinen vollen Wert. Selbst wenn ich ein Stück von dem Schein wegreißen würde, er würde seinen Wert behalten. Ich könnte ihn auf der Bank gegen einen neuen Schein eintauschen.

 

Übertragen auf die Menschen: Egal, wie viele Fehler wir machen oder wie viele Macken wir an uns entdecken: Jesus sieht nicht zuerst unsere Fehler. Er sieht unseren Wert – trotz allem, was durch die Sünde in unserem Leben verstellt wurde.

 

Das gleiche gilt nun aber auch für unsere Mitmenschen: Auch sie haben ihre Macken. Auch unsere Mitmenschen haben sich im Laufe ihres Lebens viel­leicht anders entwickelt als Gott sich das ursprünglich gedacht hat. Auch bei ihnen hat die Sünde Spuren hinterlassen.

 

Das mag ja alles sein. Aber die entscheidende Frage ist doch: Schauen wir ständig auf ihre Macken? Oder schauen wir auf ihren Wert, den sie trotz ihrer Macken haben?

 

Ich bin mir ziemlich sicher, liebe Gemeinde: Wenn Sie nächste Woche Geschenke einkaufen und einen solchen schäbigen 50-Euro-Schein dabei haben, werden Sie ganz sicher nicht an der Kasse sagen: „Tut mir leid, dieser Schein ist ja völlig unbrauchbar. Warten Sie kurz: Ich geh kurz nach Hause und hole Ihnen einen richtig schönen!“

 

Nein, Sie werden bedenkenlos diesen zerknitterten 50-Euro-Schein auf den Ladentisch legen. Denn: Seinen Wert hat er natürlich nicht verloren – obwohl er ziemlich schäbig aussieht!

 

Und so ist es auch bei uns Menschen: Wir verlieren unseren Wert nicht, auch wenn wir Dinge tun, die Gott nicht gefallen. Das gleiche gilt aber auch für unsere Mitmenschen – vergessen wir das nicht!

 

Das Projekt „Friede auf Erden“ hat im Himmel begonnen. Aber es kann seine Fortsetzung finden mitten in unserer Welt. Mitten in unserem Alltag.

 

Wenn wir einander annehmen, so wie Christus uns angenommen hat. Amen.

 

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Foto: Fotolia

Fürbittengebet & Vater Unser   

 

Vater im Himmel, wir können dir nicht genug danken, dass du immer wieder neu mit uns anfängst.

 

Hab Dank, dass auf dein Wort wirklich Verlass ist. Hab Dank, dass bei dir alle willkommen sind; dass du keinen wegstößt, der dich ernsthaft sucht.

 

Wir bitten dich: Hilf uns doch, den Blick in den Spiegel auszuhalten. Du nimmst uns an, so wie wir sind. Aber wir müssen nicht bleiben, wie wir oft sind. Lass doch auch in unserem Leben Neues entstehen!

 

Vater im Himmel, wir bitten dich für das Zusammenleben in den Familien, für das Miteinander in unserer Kirchengemeinde, in unseren Dörfern und Städten:

 

So oft mühen wir uns und seufzen übereinander. Richte unseren Blick immer wieder darauf, dass auch wir selber von deiner Gnade leben. Hilf uns, dass wir unsere Mitmenschen mit den Augen deiner Liebe sehen können.


Hilf, dass wir uns nicht mit Spannungen und Zwietracht abfinden, sondern gib uns den Mut, an unseren Beziehungen zu arbeiten. Und lass uns dann immer wieder die Erfahrung machen, wie deine Liebe uns neu zusammenführt und verbindet.

  

Vater im Himmel, wir können es fast nicht glauben, was in den letzten Tagen in Syrien geschehen ist. Wir freuen uns so sehr mit dem syrischen Volk, das nach so vielen Jahren der Diktatur nun wieder aufatmen kann.

 

Zugleich blicken wir mit Sorgen in die Zukunft: Wir wünschen es dem geschundenen Land so sehr, dass endlich ein dauerhafter Friede einkehrt.

 

Segne alle, die im Moment politische Macht haben. Segne alle, die über das Militär und die Milizen kommandieren. Segne alle, die an der Zukunft des Landes jetzt mitgestalten können.

 

Schenke Besonnenheit und Augenmaß – und die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen.

Hilf den Verantwortlichen, eine staatliche Ordnung aufzubauen, in der alle ihren Platz haben.

  

Wir beten weiter in der Stille – miteinander und füreinander … Vater Unser im Himmel


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Gott segne Sie! Ihr Theo Breisacher, Pfarrer in Staufen und Münstertal

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