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Prüft alles und behaltet das Gute!

  • 1. Jan. 2025
  • 12 Min. Lesezeit

Gottesdienst am Neujahrstag 2025 in Staufen über die neue Jahreslosung mit einer Predigt über 1. Thessalonicher 5, 21

 

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Begrüßung & Einstimmung 


Einen wunderschönen guten Morgen! Ich möchte Sie alle ganz herzlich zum Gottes­dienst begrüßen – zum allerersten im neuen Jahr 2025!

 

Das 21. Jahrhundert feiert bereits sein silbernes Jubiläum: 25 Jahre sind vergangen seit dem Jahrtausendwechsel. Ob es im Rückblick etwas zu feiern gibt oder mehr das Beschwerliche überwiegt, das müssen Sie selber beurteilen. Ich wünsche Ihnen jedenfalls Gottes Segen und Frieden im neuen Jahr 2025 und viel Kraft für alle Herausforderungen! –

 

Man kann sich darüber streiten, ob man sich gerade zu Beginn eines neuen Jahres gute Vorsätze nehmen soll. Ich finde, man kann sich das ganze Jahr über dazu entschließen, Dinge anders zu machen. Für alle, die noch auf der Suche sind nach einem guten Vorsatz, ich hätte einen Vorschlag. Und zwar von Jimmy Carter, dem ehemaligen Präsidenten von Amerika, der eben im hohen Alter verstorben ist. Er war mit seiner Frau Rosalynn sage und schreibe 77 Jahre lang verheiratet. Ich weiß gar nicht, ob es für dieses Hochzeitsjubiläum überhaupt einen Namen gibt.

 

Als Jimmy Carter beim 75jährigen Ehejubiläum nach dem Geheimnis ihrer Ehe gefragt wurde, gab er folgende Antwort: „Bevor wir ins Bett gehen, versuchen wir alle Meinungs­verschiedenheiten zu bereinigen. Wir vertragen uns und geben uns einen Kuss und wir lesen jeden Abend in der Bibel.“

 

Das fände ich einen guten Vorsatz für alle Paare, auch wenn das nicht unbedingt immer erst am Abend eines Tages sein muss: Immer wieder aufeinander zuzugehen, sich immer wieder zu verzeihen und auch als Ehepaar gemeinsam die Bibel zu lesen und gemeinsam zu beten.

 

Nehmen Sie es als Vorschlag im Sinne der neuen Jahreslosung: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ Ich wünsche uns einen gesegneten Gottesdienst!


Gebet & Zuspruch 


Vater im Himmel, zu dir kommen wir zu Beginn eines neuen Jahres. Wir danken dir, dass wir es mit dir und mit dem Aufblick zu dir beginnen dürfen. Wir danken dir, dass du uns deinen Segen zusprichst für jeden der Tage, die kommen werden.

 

Wir freuen uns darüber, dass dir nichts zu schwer ist, was immer das neue Jahr an Aufgaben und Herausforderungen für uns bereit halten mag. Lass es ein gutes Jahr für uns werden. Und hilf doch, dass wir auch für andere zum Segen werden können.

 

Vater im Himmel, du weißt, was uns Sorgen macht im Blick auf diese Welt, unsere Familie und auf unser persönliches Leben. Wir wollen alles in deine guten Hände legen. Du bleibst derselbe wie im vergangenen Jahr. Deine Liebe zu uns wandelt sich nicht. Lass uns in dieser Zuversicht ins neue Jahr gehen.

 

Vater im Himmel, du kennst uns und du weißt auch, wie schnell wir ins Zweifeln kommen, wenn Widrigkeiten sich einstellen. Vergib uns unseren Kleinglauben. Schenke uns Geduld und hilf uns, Großes von dir zu erwarten. Herr, erbarme dich!

 

Hört den Zuspruch der Gnade Gottes: Jesus sagt: Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Amen.

  

Predigt über 1. Thessalonicher 5, 21 


„Prüfet alles und behaltet das Gute!“ Um ehr­lich zu sein, habe ich mit der neuen Jahres­losung dieses Mal etwas gefremdelt. Ich braucht etwas Zeit, um mit der neuen Jahreslosung warm zu werden.

 

Der erste Gedanke war: Wie kann man nur so eine Allerweltsweisheit als Jahresmotto nehmen? Das tun wir doch jeden Tag, wenn wir im Supermarkt an der Käsetheke stehen. Oder wenn wir den Stromtarif wechseln möchten. Oder die passende Geldanlage für unsere Ersparnisse suchen. "Prüft alles – und behaltet das Gute": Da braucht man doch kein ganzes Jahr, um über einen solchen Spruch zu meditieren. Dachte ich im ersten Moment.

 

Beim zweiten Gedanken habe ich dann erst einmal die Stirn gerunzelt: Bedeutet der Vers etwa, dass wir alles ausprobieren sollen? Noch nie im Intercity schwarzgefahren? Noch nie einen Joint geraucht? Probieren wir’s aus! Noch nie fremdge­gangen? Probieren wir’s aus – und das Gute behaltet!? Das kann wohl kaum gemeint sein. Beim genaueren Hinschauen ist mir dann aufgefallen, dass es im Text heißt: „Prüft alles“. Nicht: „Probiert alles aus!“

 

Das ist sogar die Pointe der Jahreslosung: Prüft die Dinge, bevor ihr sie ausprobiert! Glaubt nicht jedem Schmarren, den ihr im Internet hört oder lest. Kauft nicht jedes Wundermittel, das euch angepriesen wird. Glaubt nicht jedes Hirngespinst, das euch irgendein schlauer Ratgeber als Wahrheit verkündet.

 

Prüft die Dinge, bevor ihr sie ausprobiert! Vor allem, wenn es um euren Glauben geht. Um das, was euch Halt gibt auch in den Krisen des Lebens. Um die Frage, wie man das Glück des Lebens oder den Frieden im Herzen findet. Denn: Ausprobieren ohne zu prüfen, könnte teuer und schmerzhaft werden.

 

„Prüfet alles und behaltet das Gute!“: Dieser Vers plädiert für eine gesunde Neugier. Paulus ermutigt uns Christen, keine falschen Berührungsängste zu haben. Es gibt ja auch unter Christen manchmal eine große Angst vor allem Neuen: „Das haben wir noch nie gemacht. Da lassen wir lieber die Finger davon.“ Der Apostel Paulus dagegen rät zu einer großen Gelassenheit: Ihr müsst nicht gleich alles verteufeln, was neu ist. Nehmt die Welt um euch herum aufmerksam wahr. Lasst euch über­raschen von Dingen, die ihr vielleicht noch nicht gehört habt.

 

Wehrt nicht gleich ab, wenn euch etwas Unbekanntes begegnet. Aber: Prüft alles. Und was sich nach dieser Prüfung als gut erwiesen habt, das behaltet.

 

Damit steht aber eine Frage plötzlich im Mittel­punkt: Woher bekomme ich den Maßstab, um die vielen Dinge um mich herum zu prüfen? Nach welchen Kriterien soll ich das beurtei­len, was mir auf dem Markt der Möglichkeiten angeboten wird?

 

Das war dann bei der Beschäftigung mit der Jahreslosung der zweite Aha-Effekt: Um wirklich prüfen zu können, muss man ein Fachmann sein. Um eine Prüfung vornehmen zu können, muss man sich bei einer Sache wirklich im Detail auskennen.

 

Als Beispiel: Wenn ein Ingenieur vom TÜV eine Brücke prüft, bevor sie freigegeben wird, sollte er etwas von der Materie verstehen. Ist doch logisch. Andernfalls würde kein vernünftiger Autofahrer hinterher die Brücke benutzen. Und der Prüfer bei der Führerscheinprüfung muss natürlich auch die Details der Straßen­verkehrsordnung kennen. Wie soll er sonst den Prüfling beurteilen können?

 

So könnten wir alle wichtigen Bereiche unserer Gesellschaft durchgehen: Von der Steuer­prüfung über die Prüfung der Spielgeräte auf einem Kinderspielplatz bis hin zur Normen­kontrolle durch das Bundesverfassungsgericht. Der Prüfende muss sich in der Materie bestens auskennen. Er muss ein ausgewiesener Fachmann oder eine Fachfrau sein. Sonst hat sein Prüfergebnis keinen wirklichen Nutzen.

 

Dieser Tage war in der Zeitung zu lesen, dass bei zwei schweren Erdbeben in Japan und Taiwan im vergangenen Jahr verhältnismäßig wenige Todesopfer zu beklagen waren. Warum? Weil die Vorschriften beim Häuserbau eingehalten wurden. Zitat: „Taiwan hat gezeigt, dass strenge Bau­vorschriften und deren konsequente Kontrolle Leben retten. Das starke Beben im April 2024 hat nur zu geringfügigen Schäden geführt, weil die Gebäude den Erschütterungskräften standhielten.

 

Im Vergleich dazu verursachte ein schweres Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet im Februar 2023 verheerende Schäden mit mehr als 50.000 Toten. Fachleute vermuten, dass eine mangelhafte Umsetzung von Bauvorschriften ein wesentlicher Grund für die hohe Zahl an Toten war. Da haben die Prüfer ihren Job wohl nicht richtig gemacht. Oder es gab zu viele Schlupflöcher, um die Prüfungen zu umgehen.

 

„Prüft alles und behaltet das Gute“: Wenn wir diesen Vers ernst nehmen wollen, müssen wir uns deshalb zunächst über die Rolle des Prüfers Gedanken machen. Und um das Prüfkriterium: Wie sollen wir eine Aussage beur­teilen, wenn jemand irgendetwas behauptet? Was geben wir zur Antwort, wenn uns jemand sagt: „Ich hatte letzte Nacht eine Eingebung. Die kann nur vom Heiligen Geist stammen. Das sollten wir genauso tun.“ Wie geht man damit um, wenn uns Geschwister im Glauben mit solchen Aussagen konfrontieren?

 

Genau um solche Eingebungen geht es dem Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Thessaloniki: Paulus ist bereits am Ende seines Briefes angelangt und zählt eine ganze Reihe von hilfreichen Tipps auf: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unter­lass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus in euch. Den Geist löscht nicht aus. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt.“

 

Aus diesem Zusammenhang stammt also die Jahreslosung: Dabei sollte man wissen, dass die Gottesdienste der ersten Christen in Thessaloniki oder in Korinth anders gefeiert wurden als heute. Man kann sich das eher wie ein Treffen im Hauskreis vorstellen: Da haben sich alle beteiligt. Da konnte jeder, der wollte, einen Gedanken weitergeben.

 

In 1. Korinther 14 beschreibt es Paulus einmal so: „Wenn ihr zusammenkommt, hat jeder etwas beizutragen: Einige singen ein Loblied, andere unterweisen die Gemeinde im Glauben. Einige geben weiter, was Gott ihnen offenbart hat, andere reden in unbe­kannten Sprachen, und wieder andere legen das Gesprochene für alle aus. Wichtig ist, dass alles, die Gemein­de aufbaut ... Von den Propheten, die Gottes Botschaften empfangen, sollen zwei oder drei sprechen; die andern sollen das Gesagte deuten und beurteilen.“ (V. 26 + 29)

 

Der letzte Satz scheint mir ganz wichtig: Die Botschaft der Propheten muss von anderen gedeutet und beurteilt werden. Es kommt also auf den Inhalt an. Allein die Tatsache, dass einer behauptet, Gott habe zu ihm gespro­chen, ist noch kein Quali­tätsurteil. Solche Eingebungen müssen immer geprüft werden.

 

Das gleiche gilt nun aber auch in einem weiteren Sinn: Wir müssen keine falschen Berührungsängste haben. Aber: Wir sollen alles prüfen und das Gute behalten. Die Frage ist also auch da, nach welchen Kriterien man das beurteilt, was einer behauptet oder als Offenbarung Gottes weitergibt.

 

Zunächst gilt in unserer Kirche die Regel, dass es mit dem Evangelium von Jesus Christus vereinbar sein muss. Es darf den zentralen Aussagen der Bibel nicht widersprechen. Andernfalls kann es nur falsch sein. So heißt es zum Beispiel in der 1. These der Barmer Theolo­gischen Erklärung aus dem Jahr 1934: „Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Worte Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.“

 

Alles, was der biblischen Lehre widerspricht, können wir also schon einmal ausscheiden, selbst wenn einer behauptet, der Heilige Geist habe es ihm direkt eingegeben.

 

So haben es zum Beispiel die ersten Christen in Beröa in der Nähe von Thessaloniki ge­macht. Über sie heißt es in der Apostelge­schichte: „Sie hörten sich aufmerksam an, was Paulus und Silas lehrten. Und sie forschten täglich nach, ob dies mit der Heiligen Schrift übereinstimmt.“ (17, 11)

 

Diese Christen verhalten sich vorbildlich: Sie hören den Predigern aufmerksam zu. Sie sind bereit, neue Impulse zu bekommen. Aber sie prüfen nach, ob es mit der biblischen Lehre vereinbar ist: Prüft aber alles, und das Gute behaltet.

 

Ein anderes wichtiges Kriterium ist in Römer 12 genannt, wie wir diesem Prüfauftrag gerecht werden können: „Passt euch nicht dieser Welt an, sondern ändert euch, indem ihr euch von Gott völlig neu ausrichten lasst. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt“. (Römer 12, 2)

 

Das finde ich besonders spannend: Genau die gleichen Themen wie in der Jahreslosung: Es geht um das „Gute“ und um das „Prüfen“. Dazu sagt Paulus, wir sollen uns zunächst von Gott verändern lassen. Wir sollen unser Denken von Jesus Christus und vom Heiligen Geist bestimmen lassen. Erst mit dieser neuen Orientierung können wir richtig beurteilen, was Gottes Wille ist.

 

Wir sollen also erst einmal so etwas wie eine „Fortbildung“ machen, bevor wir als Prüfer aktiv werden. So wie jeder Steuerprüfer und jeder Prüfer von Kraftwerken ständig Fort­bildungen besuchen muss, so sollen wir uns als Christen „weiterbilden“ lassen, um die vielen Dinge beurteilen zu können, die täglich auf uns einstürmen.

 

„Ändert euch, indem ihr euch von Gott völlig neu ausrichten lasst. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt“: Oft legen wir auch als Christen ganz andere Maßstäbe an: Wenn uns ein neuer Gedanke gefällt, sind wir oft schnell dazu bereit, ihn auch als richtig und biblisch zu beurteilen.

 

Denn was man gerne hört, das glaubt man umso lieber. Noch besser, wenn es die eigene Meinung bestätigt: Da sind wir schnell dabei, den Dingen Glauben zu schenken. In den Augen Gottes sind das allerdings extrem schwache Prüfkriterien. Es kommt nicht darauf an, was uns gefällt oder was wir gerne hören oder was unsere Meinung bestätigt. Es geht um die Wahrheit, nicht darum, was uns sympathisch ist.

 

„Ändert euch, indem ihr euch von Gott völlig neu ausrichten lasst. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt“: Das ist das entscheidende Prüfkriterium.

 

Und dazu ist auch das Gespräch mit unseren Geschwistern im Glauben wichtig: Manchmal ist man so im eigenen Denken gefangen, dass man einen Tunnelblick bekommt. Deshalb sind die Geschwister im Glauben wichtig: Sie können uns dabei helfen, das Gute vom Schädlichen zu unterscheiden. Prüft alles und das Gute behaltet, ist also eine Aufgabe, die man in einer Gemeinde gemeinsam anpacken sollte. –

 

Den Gedanken mit dem richtigen Prüfkriterium hat übrigens auch die Künstlerin Stephanie Bahlinger bei ihrer Gestaltung der Jahres­losung aufgegriffen: Sie hat das Motiv eines Siebes gewählt: Das Wertlose fällt nach unten; die Edelsteine bleiben im Sieb hängen.

 

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Man kann ein Sieb ja auf zwei ganz unter­schiedliche Arten benutzen: Wenn wir vor dem Brotbacken das Mehl sieben, dann fällt das Wertvolle nach unten in die Schüssel. Verun­reinigungen bleiben dagegen im Sieb hängen und werden weggeworfen.

 

Man kann ein Sieb aber auch genau umge­kehrt benutzen: Neulich habe ich gelesen, dass man auch in Deutschland in manchen Flüssen kleine Goldstücke finden kann. Da funktioniert das Sieb genau umgekehrt: Da wird der Schlamm und der Sand ausgesiebt. Und wenn man Glück hat, bleiben am Ende ein paar kleine Goldbrocken im Sieb hängen.

 

Die Künstlerin hat vor allem an diese zweite Funktion gedacht: Alles, was man hört und liest, muss durch dieses Sieb. Alles, was wertlos und unbrauchbar ist, fällt auf den Boden. Auf dem Bild sind das die kleinen schwarzen Klumpen, die keinen Wert haben. Aber die großen wertvollen Teile – die Edelsteine, das Gold, das Brauchbare – das bleibt im Sieb hängen.

 

Gleichzeitig hat sie Künstlerin angedeutet, dass das Sieb geschüttelt wird: Das ist also kein Vorgang, der so schnell abgeschlossen ist. Zum Sieben braucht man Zeit. Und auch zum Prüfen von neuen Gedanken und Ideen müssen wir uns Zeit nehmen. Aber es lohnt sich, um das Gute und Hilfreiche vom Wertlosen zu unterscheiden.

 

Aber immer geht es um das passende Kriterium: Nur mit dem richtigen Sieb kann ich das Wertvolle heraussieben. Die Größe der Löcher muss passen, sonst fällt auch das Wertvolle runter. Oder das Wertlose bleibt im Sieb.

 

„Ändert euch, indem ihr euch von Gott völlig neu ausrichten lasst. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt“: Das ist das entscheidende Prüfkriterium. –


Weitere Gestaltungen der neuen Jahreslosung ...  


Im letzten Teil möchten wir uns noch kurz ein paar andere Gestaltungen der neuen Jahres­losung anschauen. Ich finde es immer anregend, welchen Gedanken die einzelnen Künstler umsetzen wollten:

 

1) Hier ist ein kleiner Forscher in Aktion: Ein Bild nicht nur für Kinder: Manchmal muss man genau hinschauen, um das Gute vom Schädlichen unterscheiden zu können.

 

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2) Eine ganz andere Idee hatte Dorothee Krämer: Eine Person hört tausend Stimmen, die auf sie eindringen. Und auch sie muss nun auswählen, welcher Stimme sie Vertrauen schenkt.


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Durch die Medien und vor allem durch die Angebote im Internet bekommen wir die unterschiedlichsten Meinungen und Ansichten zu hören. Da müssen wir genau hinschauen. Da müssen wir auswählen. Für mich ist in den letzten Jahren der Faktencheck immer wichtiger geworden: Angebote im Internet, die unabhängig von Wahlkampf und Parteiprogramm die Fakten analysieren.


3) Dieses Motiv der Druckerei Müller in Selbitz hängt im Foyer unseres Gemeindehauses: Die vielen kleinen Quadrate oder Edelsteine stehen für die Vielfalt der Gaben in einer Gemeinde.

 

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In der Mitte steht als Orientierung und als Prüfkriterium aber das Kreuz. Und von diesem Kreuz aus gehen Wellen nach außen, so wie ein Stein im Wasser Wellen verursacht. Wir sollen uns vom Geist Jesu prägen und bestimmen lassen.

 

4) Auf dem folgenden Motiv von Jonathan Schöps geht es um den richtigen Blick und den richtigen Durchblick:

 


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Der Hintergrund ist noch unscharf. Wir brauchen eine Brille, um die Dinge genau zu sehen. Aber auch hier wäre wichtig, dass wir die richtige Brille aufsetzen. Und nicht etwa die rosarote Brille: Denn damit würden wir nur das sehen, was wir gerne sehen.

 

4) Auch das Folgende ist eine interessante Idee von Eva Jung: Im Mittelpunkt steht ein Mülleimer. Das heißt: Nach der eingehenden Prüfung darf und muss man manche Dinge auch in den Mülleimer werfen. Es geht ja gerade um die richtige Auswahl.


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Das Gute sollen wir behalten. Aber das Nutzlose, das Schädliche und erst recht das Gefährliche sollen wir in den Mülleimer werfen.

 

5) Die Idee der Prüfung hat der Künstler Gunther Seibold aufgegriffen:

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Auf der Prüfplakette sind ganz unterschied­liche Prüfkriterien benannt: Liebe wie bei Jesus – zur Ehre Gottes – wie die Heilige Schrift sagt – mit Freiheit – von Gott bestätigt – mit andern Christen abgecheckt. –

  

Was ich selber vor allem mitnehme bei der neuen Jahreslosung: Wir sollen nicht einfach drauflosleben. Wir sollen uns nicht gleich von jedem Spleen und jeder neuen Idee beeindrucken lassen. Wir dürfen uns alles anschauen, aber wir sollen dabei das Gute herausfiltern. Oder heraussieben. Und dann an die Arbeit gehen – an dem Platz, an den Gott uns gestellt hat. Amen.


Liebe Leserinnen, liebe Leser, wenn Sie diese Gedanken als hilfreich empfunden haben, können Sie den Text gerne mit Freunden oder Bekannten "teilen". Wenn Sie Fragen zum Thema haben oder ein seelsorgerliches Gespräch wünschen, dürfen Sie gerne mit mir Kontakt aufnehmen.


Gott segne Sie! Ihr Theo Breisacher, Pfarrer in Staufen und Münstertal

 

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